Die zweite Woche geht zu Ende. Die Welt hat sich bereits verändert.
Heute hat mich ein Freund aus Deutschland angerufen und gemeint, es täte ihm leid, dass so vieles nicht mehr möglich sei. Der persönliche Kontakt, ein Gläschen Wein gemeinsam zu trinken. Er hoffe, dass die Politiker in Österreich liberaler seien.
Ich sehe das etwas anders. Mit (fehlender) Liberalität haben die Maßnahmen nichts zu tun, sondern mit der Frage, ob sie nötig sind. Gelegentlich eine Pause einzulegen, ähnlich wie in einem Retreat, habe ich in meinem Leben als positiv erfahren. Lange habe ich gebraucht, geduldiger zu werden, und erkenne nun das Heilsame in dieser Tugend.
Wenn alles gut geht, soll der extreme Rückzug der Gesellschaft um Ostern allmählich reduziert werden. Das wäre ein passender Zeitpunkt, denn Ostern hat eine große Symbolkraft. Ende und Untergang, Auferstehung und Neubeginn durchziehen unser Leben.
Wir können die nächsten zwei Wochen achtsam sein. Auf die wollen wir uns vorbereiten.
Eine sehr gute Achtsamkeitsübung ist das Zähneputzen. Sie kann täglich durchgeführt werden.
Übung ‚Achtsam Zähne putzen‘
Beim Zähneputzen den Entschluss fassen, eine Achtsamkeitsübung durchführen zu wollen.
Den Entschluss ausführen.
Spüren, wie man zur Zahnpastatube greift.
Den ersten Kontakt mit der Tube merken.
Den Druck registrieren, den man beim Aufdrehen des Verschlusses ausübt.
Den Druck registrieren, den man beim Herauspressen der Zahnpasta ausübt.
Die Zahnpasta auf die Zahnbürste drücken.
Spüren, wie die Hand näher zum Mund kommt.
Den Geruch der Zahnpasta wahrnehmen.
Spüren, wie man den Mund öffnet.
Die Berührung der Zahnbürste an den Zähnen spüren.
Sich so bewusst, langsam und achtsam wie möglich die Zähne putzen.
Diese Übung während der Zeit der Corona-Krise täglich durchführen.
Möge die Übung gelingen.
Eine Anleitung zur Übung der Achtsamkeit findet sich hier.