Woher kommen die Gefühle? – Woche III/3

Beitrag vom
1. April 2020
Corona-Krise, Meditation & Achtsamkeit, Neuigkeiten

Die Corona-Krise wird uns offensichtlich länger begleiten als ursprünglich angenommen. Von einer ‚Auferstehung‘ zu Ostern ist derzeit keine Rede mehr.

Die Informationsflut der richtigen, falschen und halbfalschen Nachrichten nimmt eher zu. Sie lösen unterschiedliche Gefühle aus. Achtsamkeit ist die Methode, um diese bei sich wahrzunehmen.

Jede Wahrnehmung bedingt ein Gefühl. Jede.

Alles, was wir täglich sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen, denken, löst ein Gefühl aus. Ganz automatisch. Das sind die Affekte, Triebe, wie immer man das nennen möchte. Und ja, auch Gedanken kann man wahrnehmen, auch sie rufen Gefühle hervor.

Gefühle gibt es nur drei: angenehme, unangenehme und weder noch, also indifferente.

Emotionen setzen sich aus Gefühlen und Gedanken zusammen. Ohne Denken gibt es weder Geiz noch Freundschaft, nur ein unangenehmes oder angenehmes Gefühl im Körper und/oder im Geist.

Was ist Geist und was ist Bewusstsein? Das weiß niemand, kein Priester und kein Wissenschaftler kann die beiden schlüssig erklären. Woher sie kommen und wohin sie gehen, weiß auch niemand mit Sicherheit, nur dass wir Geist und Bewusstsein haben, ist uns bewusst.

Das Problem mit diesen Dingen ist die Tatsache, dass sie komplex sind. Das sind andere aber auch. Mathematik, Kochen oder Tennisspielen sind ebenfalls nicht einfach, doch wir sind bereit, uns damit zu beschäftigen, ein Jahr, drei, zehn Jahre, je nachdem, wie gut wir sie lernen wollen. Warum beschäftigen wir uns nicht ebenso mit unserem Geist und unserem Bewusstsein? Warum machen wir kein Geistestraining, etwas, das die alten Griechen oder Römer taten, die Buddhisten oder Taoisten? Irgendwann ist es aus der Mode gekommen, aber jetzt fängt das wieder an. Zeiten der Krise sind immer auch Zeiten der Wandlung und der Chancen.

Jedes Gefühl hat Auswirkungen auf die Handlung, auf das, was wir tun und was wir denken. Und je unbewusster das Gefühl ist, desto mehr steuert es, was wir tun und was wir denken. So leben wir wie mit einer unsichtbaren Ampel, die uns bei Rot anhalten und bei Grün weitergehen lässt. Wir sehen sie nicht, wir leben wie fremdbestimmt. Wir sind nicht frei.

Wollen wir frei werden, müssen wir bei unserem Bewusstsein und bei unserer Konzentration anfangen. Müssen? Niemand muss. Wir müssen nur, wenn wir wollen. Was nämlich? Frei sein. Was sonst?

Rudis fünfter und letzter Podcast beschäftigt sich mit dem Hype um die Achtsamkeit

 

Wenn wir wollen, können wir jetzt ein strukturiertes Übungsprogramm beginnen: